Parameter der optischen Bauteilvermessung

Laser-Scanning

Bei dieser Technik wird ein Laserstrahl systematisch über die Bauteiloberfläche geführt. Die Reflexion wird von Sensoren (Digitalkameras) erfasst und in dreidimensionale Koordinaten umgewandelt, was eine präzise Erfassung komplexer Geometrien ermöglicht. Die räumliche Digitalisierung  der Oberflächengeometrie erfolgt flächenhaft.
Die Messunsicherheit ist nicht der Qualität einer taktilen Messung mit wenigen Messpunkten. Der Vorteil liegt jedoch in der ganzheitlichen Bewertung der Bauteilbeschaffenheit.

Bildverarbeitung

Hochauflösende Kameras nehmen Bilder des Bauteils auf, die dann durch spezielle Algorithmen analysiert werden. In Kombination mit Koordinatenmessgeräten spricht man von optischer Messtechnik. Sind mehrere Sensoren verbaut, spricht von Multikoordinatenmesstechnik.

Eine spezielle Anwendung dieser Technologie ist die Erkennung von Oberflächendefekten oder die Messung von Konturen, zB. Spaltmaßbewertung.

3D-Punktewolke

Früher wurden 3D-Punktwolken als Standardmethode zur Vermessung und Modellierung von Objekten genutzt. Eine Punktwolke ist eine Ansammlung von Datenpunkten im dreidimensionalen Raum, die durch ihre X-, Y- und Z-Koordinaten definiert sind. Diese Methode wurde durch Technologien wie Laserscanning oder photogrammetrische Verfahren ermöglicht und lieferte präzise Daten für Anwendungen wie Bauplanung und Bestandsaufnahmen. Punktwolken boten eine hohe Genauigkeit, waren jedoch datenintensiv und erforderten aufwendige Verarbeitungsschritte, um daraus nutzbare Modelle zu erstellen.

Heute hat sich der Fokus auf Dreiecksmaschennetze im STL-Format verschoben. Das STL-Format beschreibt die Oberfläche eines Objekts durch eine Vielzahl kleiner Dreiecke, die zusammen eine flächenhafte Darstellung des Modells ermöglichen. Jedes Dreieck enthält Informationen über seine Eckpunkte und Flächennormalen, was eine präzisere Oberflächenbeschreibung erlaubt. Diese Netzstrukturen sind besonders vorteilhaft, da sie nicht nur die Geometrie, sondern auch farbliche Abweichungen darstellen können, was sie für Anwendungen wie den 3D-Druck oder das Laserscanning ideal macht.

Die Vorteile der Dreiecksmaschennetze gegenüber Punktwolken liegen in:

  • Flächenhafter Darstellung: Sie bieten eine visuell verständlichere und detailliertere Oberflächenbeschreibung.
  • Integrierten Flächennormalen: Diese verbessern die Genauigkeit von Lichtsimulationen und Renderings.
  • Effizienter Datenverarbeitung: STL-Dateien sind kompakter und einfacher zu handhaben als Punktwolken im ASCII-Format.

Dieser Wandel repräsentiert einen Fortschritt in der 3D-Modellierungstechnologie hin zu effizienteren und vielseitigeren Formaten.

Triangulation

Natürlich, hier ist der Text in zwei Absätze aufgeteilt:

In der industriellen Messtechnik spielt die Triangulation eine zentrale Rolle bei der Erstellung von STL-Dateien. Hierbei werden kleine Dreiecke gebildet, deren Größe vom Krümmungsradius und der Sehnenlänge abhängt, um eine Oberfläche digital abzubilden. Dieses Verfahren ermöglicht eine präzise Darstellung von Objekten und ist besonders nützlich in Anwendungen wie dem 3D-Druck oder der Laserscanning-Technologie.

In der Geodäsie hingegen ist die Winkel- und Dreiecksbestimmung das gängige Verfahren zur Bestimmung von Koordinatenpunkten im Raum. Dieses grundlegende Prinzip vieler optischer Messverfahren ermöglicht es, die Position eines Punktes durch Beobachtung von zwei bekannten Positionen zu bestimmen. Beide Anwendungen der Triangulation verdeutlichen die Vielseitigkeit und Bedeutung dieses mathematischen Konzepts in der modernen Messtechnik. Für einen tieferen Einblick in die faszinierende Welt der Vermessung empfehlen wir die Bücher „Die Vermessung der Welt“ und „Das Maß der Welt“, die die historische und kulturelle Bedeutung dieser Techniken anschaulich darstellen.

Messvolumen

Messvolumen in der industriellen Messtechnik

Das Messvolumen ist ein entscheidender Faktor in der industriellen Messtechnik und variiert je nach verwendeter Technologie. Es beschreibt den räumlichen Bereich, den ein Messgerät erfassen kann.

Koordinatenmessgeräte

  • Definition: Der Bereich, den ein Koordinatenmessgerät erfassen kann
  • Angabe: Üblicherweise in Millimetern für die drei Koordinatenachsen X, Y und Z
  • Beschreibt die maximale Größe eines Prüflings
  • Einschränkungen:
    • Maximalgröße oft nicht voll ausnutzbar
    • Geometrische Eigenschaften des Bauteils (z.B. Bohrungstiefen) zu beachten
    • Verwendete Tasterlängen berücksichtigen

Optische Systeme (Laserscanner, Streifenlichtscanner)

  • Messvolumen meist weniger problematisch
  • Herausforderungen:
    • Auflösung
    • Zugänglichkeit
    • Räumliche Abweichung in Abhängigkeit der Bauteilgröße

Industrielle Computertomografen (ICT)

  • Messvolumen beeinflusst direkt:
    • Auflösung
    • Erreichbare Voxelgröße

Das Verständnis des Messvolumens und seiner Auswirkungen auf die Messgenauigkeit ist entscheidend für die Auswahl des geeigneten Messverfahrens und die Interpretation der Ergebnisse in der industriellen Qualitätskontrolle und Messtechnik.

Messgenauigkeit

Die Präzision eines Messsystems ist ein entscheidender Faktor für die Zuverlässigkeit der Messergebnisse. Sie wird häufig in Mikrometern angegeben und beschreibt die Genauigkeit, mit der das System arbeiten kann. Bei optischen Mikrometern von Micro-Epsilon beispielsweise können Auflösungen ab 0,1 μm erreicht werden, was eine äußerst präzise Messung ermöglicht.

Es ist wichtig zu betonen, dass ein Messwert ohne die Angabe der Messunsicherheit tatsächlich als wertlos betrachtet werden kann. Die Messunsicherheit quantifiziert das unzureichende Wissen über den wahren Wert der Messgröße und ist ein dem Messergebnis prozentual zugeordneter Parameter. Sie definiert einen Bereich, in dem der wahre Wert der Messgröße mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt.

Die Kenntnis der Messunsicherheit ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung:

  1. Vermeidung von Fehlinterpretationen: Ohne Informationen über die Unsicherheit können Messergebnisse falsch gedeutet werden.
  2. Kosteneffizienz: Eine genaue Bestimmung der Messunsicherheit ermöglicht es, Toleranzgrenzen enger zu definieren und Prozesse effizienter zu gestalten.
  3. Qualitätssicherung: In der industriellen Produktion ist die Messunsicherheit entscheidend für die Gewährleistung der Produktqualität und die Einhaltung von Spezifikationen.
  4. Wissenschaftliche Integrität: In der Forschung ist die Angabe der Messunsicherheit unerlässlich, um die Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zu gewährleisten.
  5. Die Bestimmung der Messunsicherheit kann durch verschiedene standardisierte Verfahren erfolgen, wie die analytisch-rechnerische Methode nach ISO/IEC Guide 98-3 oder das Ringversuchsverfahren nach ISO 21748. Diese Methoden berücksichtigen alle relevanten Einflussgrößen und ermöglichen eine umfassende Bewertung der Messgenauigkeit.